Seit Mitte 2012 findet unser Verhaltenskodex für Lieferanten für große Bereiche des Unternehmens am Standort Hannover Anwendung. Der Verhaltenskodex wurde mit Unterstützung der Rechtsabteilung durch die Bereiche Verwaltung und Informationstechnologie (IT) entwickelt. Er verlangt u. a. die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards und ist beispielsweise bei der Ausschreibung und Vergabe infrastruktureller Dienstleistungen sowie diverser Bauleistungen durch den Bereich Verwaltung Vertragsbestandteil.
Konkret schreibt der Verhaltenskodex für Lieferanten die Achtung der Menschenrechte und die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der International Labour Organisation (ILO) verpflichtend vor. Die Bewertung und Auswahl neuer Lieferanten durch die Bereiche Verwaltung und IT stellt zudem sicher, dass das Risiko der Kinder-, Zwangs- oder Pflichtarbeit ausgeschlossen werden kann. Auch die Gewährleistung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit, z. B. auf den Beitritt zu Gewerkschaften und zum Betriebsrat, ist im Verhaltenskodex für Lieferanten geregelt.
Basierend auf den Kriterien des Verhaltenskodex für Lieferanten hat die Hannover Rück zusätzlich ein anwendungsgestütztes Verfahren zur Selbstauskunft von Lieferanten und Dienstleistungspartnern entwickelt. Das Verfahren wird regelmäßig vom Bereich Verwaltung genutzt. Im Rahmen eines Assessments wurden 2014 alle Lieferanten der IT angeschrieben und anhand einer Checkliste bewertet. Diese Bewertung wurde im Lieferantenmanagement-System hinterlegt und fließt zum einen in die Lieferantenauswahl bei der Vergabe zukünftiger Aufträge ein, zum anderen erfolgt eine regelmäßige Lieferantenauswertung auch über diese Kriterien. Verträge mit kritischen Lieferanten werden nicht verlängert. Ein Frühwarnsystem stellt sicher, dass mit ausreichendem Vorlauf ein alternativer Lieferant ausgewählt und ggf. eingearbeitet werden kann.
Die Lieferantenbewertung der IT am Standort Hannover erfolgt über das Lieferantenmanagement-System „ServiceNow“. Das System bietet die Möglichkeit alle Lieferanten der Bewertung entsprechenden Kategorie zuzuordnen: Strategic (A-Supplier), Bottleneck (B1-Supplier – hohe strategische Bedeutung aber geringes Volumen, Leverage (B2-Supplier – hohes Volumen, geringe Bedeutung, leicht austauschbar), Noncritical (C-Supplier) oder Blacklist (Supplier verstoßen gegen unsere Anforderungen und bekommen keine weiteren Aufträge). Lieferanten, die in einer ESG-Risikokategorie als kritisch zu bewerten sind, werden der Blacklist zugeordnet. An diese Lieferanten erfolgt keine Beauftragung. Die Lieferantenbewertung aller Nicht-IT-Kernlieferanten erfolgt nach einem ähnlichen Schema in einem separaten Lieferantenmanagement-Tool.
Die Überprüfung der Lieferanten im Berichtsjahr lieferte ein positives Ergebnis. Konkret hat die Hannover Rück keine Lieferanten identifiziert, bei denen die Vereinigungsfreiheit oder das Recht auf Kollektivverhandlungen erheblich gefährdet sind oder ein erhebliches Risiko von Kinderarbeit oder Zwangs- oder Pflichtarbeit besteht.